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Zuwanderung kontrollieren  

 

 

 

 

Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft stehen für Dieter Bischoff nicht im Widerspruch zu einer Beschränkung der Zuwanderung. Der Bundestagskandidat der CDU Aachen wünscht sich zu diesem Thema eine sachlichere Diskussion in Deutschland.


 

Sie wollen die Zuwanderung von Ausländern regeln. Wer ist für Sie überhaupt ein Ausländer? Jeder Mensch ohne deutsche Staatsbürgerschaft?

 

Dieter Bischoff: Formal sicher ja. Aber ich unterscheide im normalen Alltag nicht zwischen Ausländern und Deutschen. Ich habe überhaupt nichts gegen ausländische Mitbürger - wenn Sie sich an die Regeln unseres demokratischen Rechtsstaates halten und sich in unsere Gesellschaft integrieren. Wogegen ich allerdings etwas habe, ist die ungehinderte Zuwanderung in unser Land. Bereits heute haben wir in Deutschland einen Ausländeranteil von neun Prozent. Damit nehmen wir unter den westlichen Industrienationen einen Spitzenplatz ein. Die unkontrollierte Zuwanderung belastet unsere Sozialsysteme in einem nicht mehr zu verantwortenden Maß. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Zuwanderung begrenzt wird.

 

Diese Aussage dürfte wohl vor allen denen gefallen, die mit "Ausländer raus" oder "Das Boot ist voll"-Parolen im Stechschritt durch die Straßen ziehen.

 

Dieter Bischoff: Warum kann man das Thema Zuwanderung in diesem Lande nicht diskutieren, ohne in die Nähe von Rechtsradikalen und Ausländerfeinden gerückt zu werden? Es ist an der Zeit, sich nüchtern und losgelöst von jeder Sentimentalität und Ideologie mit einigen Fakten auseinanderzusetzen: Von 1972 bis heute ist die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer von 3,5 Millionen auf 7,3 Millionen gestiegen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer ist dagegen von 2,3 Millionen auf 2 Millionen gesunken. Die Statistiken des Arbeitsamtes zeigen, dass die Ausländerarbeitslosigkeit mit 20 Prozent doppelt so hoch ist wie die im Rest der Bevölkerung. Diese Entwicklungen wollen und müssen wir stoppen.


 

Wie könnte das Problem der Integration gelöst werden?

 

Dieter Bischoff: Die Menschen, die auf Dauer bei uns bleiben wollen, müssen sich unserem Alltagsleben anpassen und natürlich Deutsch lernen. Daneben können sie selbstverständlich ihre hergebrachten Kulturen pflegen und ihren religiösen Überzeugungen nachgehen. Niemand stört es, wenn ein Mohammedaner mehrfach am Tag betet. Das täte vielleicht auch dem ein oder anderen Christen gut.


 

Alte Bäume sind bekanntlich schwerer zu verpflanzen als junge Bäume. Woran liegt es aber, dass es selbst mit der Integration junger Menschen Probleme gibt?

 

Dieter Bischoff: Oft liegt das an den Eltern, die ihre Kinder in den Herkunftsstaaten lassen und erst später nach Deutschland holen. Die Kinder unserer ausländischen Mitbürger müssen so früh wie möglich zu uns kommen. Nur wenn sie die deutsche Sprache gut lernen, haben Sie eine Chance im Berufsleben. Mit 14 oder 15 Jahren ist es zu spät. Da hat ein Jugendlicher doch genügend Probleme mit sich selbst. Ich kann es einfach nicht verstehen, wenn ausländische Mitbürger ihre Kinder nicht so früh wie möglich bei sich haben wollen. Die Familie ist doch in allen Kulturen die Keimzelle der Gemeinschaft.



Links zum Thema
Mehr zu diesem Thema finden Sie im Regierungsprogramm der Union.

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