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Bildung verbessern  

 

 

 

 

Leistungswille, Leistungsfähigkeit und Grundlagen unseres christlichen Wertesystems sind für Dieter Bischoff die Eckpfeiler einer zeitgemäßen Bildung. "Dabei ist es nicht damit getan, dass wir jungen Menschen den Lehrstoff einfach stur eintrichtern", fordert der CDU-Bundestagskandidat für die Stadt Aachen. "Die Schüler müssen bereits beim Lernen selbst erleben, dass erfolgreiche Arbeit Spaß bereitet."


 

Nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch im Bildungswesen tragen wir in Europa die "Rote Laterne". Hat Sie das schlechte Abschneiden unserer Schüler bei der PISA-Studie erstaunt?

 

Dieter Bischoff: Mir war schon vor der Studie klar, dass es mit unserem Schulsystem nicht zum Besten steht. Wenn ich in meinem Betrieb Einstellungsgespräche führe, stelle ich den Kandidaten zwei Fragen: 1. "Wenn fünf Brötchen ein Eurofünfzig kosten, wie viel kosten dann acht Brötchen?" 2. "Wie heißt unser Bundespräsident." Die Antworten lassen leider häufig auf große Bildungsdefizite schließen, die von keinem Betrieb mehr im normalen Arbeitsalltag ausgeglichen werden können. Die PISA-Studie hat deutlich gezeigt, wohin die Reise mit einem Bildungssystem führt, das die Leistungsprinzipien vernachlässigt.


 

Was können Politiker daran ändern?

 

Dieter Bischoff: Zunächst sind sicher einmal die Eltern gefordert. Die Erziehung setzt schließlich schon vor der Bildung ein. Die Politik kann nur die Rahmenbedingungen für ein Bildungssystem und die Bildungsziele beeinflussen. Im vergangenen Jahr haben 80000 junge Menschen die Schulen ohne Abschluss verlassen. Ein Bildungssystem, dass dies nicht berücksichtigt, ist unsozial. Wir müssen akzeptieren, das nicht alle Schülerinnen und Schüler gleich stark sind. Wir müssen deshalb für die unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten der jungen Menschen auch unterschiedliche Schulabschlüsse anbieten.


 

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an die Ereignisse von Erfurt denken?

 

Dieter Bischoff: Erfurt, aber auch viele andere Vorfälle der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es nicht reicht, den jungen Menschen Lesen, Rechnen und Schreiben beizubringen. Wir müssen ihnen in der nicht immer einfachen Phase des Erwachsenwerdens Orientierungshilfen geben. Die beste Schule kann sicher nicht die Erziehung innerhalb eines intakten Elternhauses ersetzen. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch die Schulen mehr dazu beitragen müssen, unseren Kindern soziale Kompetenz zu vermitteln. Auf der Basis unserer christlichen Grundwerte sollten die jungen Menschen auch in der Schule lernen, wie sie mit anderen Menschen umzugehen haben.


 

Wie will die Union künftig die Hochschulen finanzieren?

 

Dieter Bischoff: Auch in den Hochschulen werden wir auf mehr Eigenverantwortung setzen. Schauen Sie sich doch einmal in unseren Hochschulen um. Egal wohin sie schauen: es fehlt an Ausstattung, Personal und geeigneten Lehrräumen. Warum? Weil die Kassen leer sind. Mit dem Studiengebührenverbot hat die rot-grüne Bundesregierung keiner Hochschule und keinem Studenten einen Gefallen getan. Die Union wird die Finanzierung der Hochschul-Studien über Bausteine wie BaföG, Bildungssparen, Bildungsdarlehen, Gebühren bei einkommensabhängiger Darlehensrückzahlung sowie Freiplätzen für Begabte und Bedürftige neu organisieren.


 

Stichwort Begabtenförderung. Will die Union neue Eliten heranziehen?

 

Dieter Bischoff: Jawohl, das wollen wir. Wir werden Hochbegabte besonders fördern, aber unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Wenn wir im internationalen Wettbewerb wieder besser abschneiden wollen, müssen wir - in der Forschung ebenso wie im Handwerk - Menschen ausbilden, die über einen besonders ausgeprägten Leistungswillen und eine besonders ausgeprägte Leistungsfähigkeit verfügen. Wir haben doch gesehen, wohin es führt, wenn ein Bildungssystem nur noch auf den Durchschnitt ausgerichtet ist. In Deutschland gibt es zahlreiche Lehrstühle für Sonderpädagogik. Das ist gut so. Aber wir haben hierzulande nicht einen einzigen Lehrstuhl für Hochbegabtenförderung. Warum eigentlich nicht? Schließlich ist unbestritten, dass Unterforderung sich ebenso schädlich auf die Entwicklung eines Kindes auswirkt wie Überforderung.



Links zum Thema
Mehr zu diesem Thema finden Sie im Regierungsprogramm der Union.

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