|
|
|
|
|
Stimmt
es wirklich, dass Sie - wie Willi Wichtig in den AN schreibt - Eichels
Steuerreform verteidigt haben?
|
|
|
Dieter Bischoff: Ich denke nicht im Traum daran. Eichels
Steuerreform ist - was den Mittelstand angeht - völlig unzulänglich.
Wenn eine Änderung jetzt auch noch um ein weiteres Jahr zurückgestellt
würde, was der Wähler verhüten möge, dann wäre
sie sogar tödlich. Bis dahin wären nämlich weitere
40.000 Betriebe Pleite. Die zahlen dann gar keine Steuern mehr.
Helfen Sie mit, dass es am Sonntag zum Wechsel kommt - und sagen
Sie es noch 100 Leuten weiter.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ist es eigentlich richtig, dass wir zwei Aachener Abgeordnete im
nächsten Parlament haben können?
|
|
|
Dieter Bischoff: Eine Schlagzeile der "Aachener Zeitung"
lautete "Schmidt oder Bischoff". Sie kann am 23. September
"Schmidt und Bischoff" heißen. Wir haben nämlich
die große Chance, zwei Öcher nach Berlin zu senden. Wenn
ich die meisten Erststimmen bekomme, bin ich direkt gewählt.
Ulla Schmidt braucht die Erststimmen nicht, denn sie ist "gesetzt"
über die Landesliste. Eines ist unstrittig: Zwei Aachener können
mehr für Aachen tun als nur eine Aachenerin.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Sind Sie,
wie ihr Kanzlerkandidat für eine Amnestie der Steuersünder? Ja oder
nein reicht! Wenn Ja, wie hoch muß die hinterzogene Summe sein, für
eine Amnestie? Achja : Wie stehen Sie zu der Bonusmeilenaffäre?
|
|
|
Dieter Bischoff: Für welchen Fall will Stoiber eine Amnestie?
Bei der Bonusmeilenaffäre könnte ich ja eigentlich jubeln, weil
nur der politische Gegner darin verstrickt ist. Ich meine aber,
wir hätten größere Probleme. Über 4 Millionen Arbeitslose, 40.000
Pleiten, kein Wachstum, letzter Platz in Europa und wir regen uns
über ein paar Bonusmeilen auf?
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Neben den Themen Familien- und Gesundheitspolitik sowie Beseitigung
der Arbeitslosigkeit interessiert mich zur Zeit besonderes die notwendige
Reform der Gemeindefinanzierung. Deshalb meine Frage: Wie, mit welchen
neuen Lösungen und in welchem Zeitplan wir eine CDU/CSU geführte
Bundesregierung die Reform der Gemeindefinanzierung umsetzen?
Durch welche Maßnahmen wird diese Regierung eine weitere finanzielle
Belastung durch Bundes- und Landesgesetze verhindern?
|
|
|
Dieter Bischoff: Die CDU/CSU wird als Sofortmaßnahme die
Gewerbesteuerumlage wieder auf 20 % herabsetzen.
Bei allen weiteren Gesetzen werden wir streng das sog. Konnexitätsprinzip
beachten. Das heißt nichts anderes als der gute alte Grundsatz:
"Wer bestellt, bezahlt!" Der Bund kann nicht Leistungsgesetze erlassen,
für die wir hier in Aachen bluten müssen. Als Endziel wollen wir
die Gewerbesteuer, die ein Anachronismus ist, abschaffen.
Das wird aber einige Diskussionen mit sich bringen. Die Gemeinden
brauchen nämlich einen Ersatz für ihr bisheriges Heberecht.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ministerpräsident
Stoiber hat in Aachen eine sehr gute Rede gehalten. Die ca. anderthalb
Stunden auf dem Katschhof haben sich für mich wirklich gelohnt. Vor
allem hat er geschickt über Respekt gesprochen, als einige Anwesende
ihn auspfiffen. Diese Leute hat er damit gut ins Abseits gestellt.
Auch, daß er die Rede frei vortrug und dabei noch auf lokale Gegebenheiten
eingehen konnte, zeugte von der Professionalität des Mannes.
Inhaltlich fielen mir als Schwerpunkte die Wirtschaftspolitik und
die Zuwanderung auf. Leider wurde er nur bei der Zuwanderung ein wenig
konkret und sagte, daß er sie gesetzlich begrenzen wolle.
Bei der Wirtschaftspolitik trat vor allem die Steuerpolitik hervor.
Er sagte hierzu zwar, welche Punkte der Steuerpolitik der Bundesregierung
ihm mißfallen, er sagte aber NICHT, WIE und IN WELCHER Zeit er sie
abändern will . (Nebenbei: auch das CDU/CSU Wahlprogramm äußert sich
dazu nicht konkret). Mich würden vor allem die konkreten MITTEL und
WEGE interessieren, mit denen die Union ihre Ziele durchsetzen will.
|
|
|
Dieter Bischoff: Ich freue mich, daß Ihnen die Rede von
Stoiber gefallen hat. Zur Steuerpolitik nur wenige Eckpunkte: Unser
Steuersystem muß einfacher und gerechter werden, die Steuern niedriger.
Wir streben Steuersätze von 15, 25 und unter 40 % an. Personengesellschaften
und Kapitalgesellschaften werden gleichgestellt. Steuerschlupflöcher
müssen geschlossen werden. Diese Maßnahmen werden wir in den ersten
sechs Monaten unserer Regierungszeit einleiten. Die nächste Stufe
der Ökosteuererhöhung wird ausgesetzt. Im Niedriglohnbereich kehren
wir zur alten Pauschalbesteuerung zurück. Für diesen Kraftakt brauchen
wir eine breite Mehrheit. Helfen Sie uns dabei!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Thema "Arbeitslosigkeit": Wo haben Sie (die Opposition)
denn plötzlich den "Stein der Weisen" gefunden, alles
besser oder anders zu machen.
16 Jahre erfolgreiches Versagen in diesem Punkte sprechen doch auch
für sich.
Ich bringe hier mal die Erblast von Staatsverschuldung und "geerbter"
Arbeitslosenquote im Jahr 1998 in Erinnerung.
|
|
|
Dieter Bischoff: Den Stein der Weisen haben wir auch nicht
entdeckt. Wir wissen wohl, welche Reformen wir machen müssen
und welche Gesetze abgeschafft und geändert werden müssen.
Weil wir das vor 1998 nicht oder nur viel zu zögerlich gemacht
haben, sind wir - mit Recht - damals abgewählt worden.
Jetzt treten wir mit einer neuen Mannschaft an. Statt Kohl, Blüm
und Hintze kommen nun Stoiber, Merkel, Merz und Meyer.
Der neue Wirtschaftsminister Späth wird die Jobbremsen schnellstens
lösen, damit die Wirtschaft wieder einstellen kann.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ich habe
mir Ihre Ausführungen zu diversen Themen durchgelesen. Dabei
fällt mir - genau wie bei sämtlichen TV-Politshows, Zeitungskolumnen
oder ähnlichen Profilierungsmedien - die "Politnegation"
der einander kontrahierenden Parteien auf.
Alles, wirklich alles wird als schlecht, kontraproduktiv, arbeitsplatzschädigend
o.ä. dargestellt. Eingeständnisse oder sogar mal ein Lob
für einen guten Ansatz der Gegenpartei werden - vor allem von
der CDU - kaputtgeredet, polemisiert und für falsch proklamiert.
Ein aktuelles Beispiel ist sicherlich die Ansatz gute Hartz-Kommission.
Anstatt sich mit der SPD zu verständigen und eine gemeinsame
Lösung zu finden, wird ein Gegenkonzept entwickelt.
Finden Sie solche Spielchen im "politischen Zirkus" nicht
lächerlich? Finden Sie nicht, dass parteipoliische Interessen
im Hintergrund stehen sollten?
|
|
|
Dieter Bischoff: "Spielchen" finde ich auch nicht
gut, deshalb lassen Sie mich auf das Thema "Hartz-Kommission"
ernsthaft antworten.
Es kann nicht sein, dass ein Betrieb seine Arbeitnehmer entlässt
und sie dann als "Leiharbeiter" beim Arbeitsamt wieder
abholt. Das wäre mit dem "Hartz-Modell" nämlich
möglich.
Wir brauchen neue Arbeitsplätze, und die schafft die Wirtschaft
nur, wenn die Jobbremsen aufgehoben werden. Ich bin jederzeit bereit,
mit jedem über vernünftige Lösungen nachzudenken,
egal welcher Partei mein Gesprächspartner angehört.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Nachdem ich mich in der vergangenen Tagen sehr über Ihre inhaltslosen
Wahlplakate aufgeregt habe, bin ich nun zwar von Ihrem Internet-Auftritt
positiv überrascht - dennoch frage ich Sie, ob Sie Ihren Wählern
nicht mehr Informationen zutrauen.
Dass Sie uns schöne Ferien wünschen und nach Berlin wollen ist nett,
aber völlig uninteressant und somit eine Verschwendung von Ressourcen.
Ich hoffe, dass Sie im Laufe des Wahlkampfes uns noch inhaltlich
überzeugen werden und nicht auf diesem Schmalspurniveau weiterfahren
werden.
|
|
|
Dieter Bischoff: Auf Plakaten kann ich nur kurze Botschaften
rüberbringen.
"Für Aachen" will ich nach Berlin. Es darf einfach
nicht mehr passieren, daß in Berlin Gesetze gemacht werden, die
uns in der Stadt Aachen in den Ruin treiben. Ich werde mich im Falle
eines Wahlsieges sofort dafür einsetzen, daß die Gewerbesteuerumlage
wieder auf 20 % herabgesetzt wird, damit Aachen wenigstens 80 %
der eingenommenen Gewerbesteuer behält.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Weitere
Fragen und Antworten |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
NEWSLETTER
Hier können Sie den wöchentlichen Newsletter abonnieren
jetzt bestellen
|
|
|
|
|
|