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Mittelstand stärken  

 

 

 

 

"Nur ein erfolgreicher Mittelstand ist ein Garant für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in Deutschland", weiß Dieter Bischoff. Der Aachener Unternehmer setzt sich deshalb mit Nachdruck dafür ein, die Benachteiligungen mittelständischer Unternehmen gegenüber den Großkonzernen abzubauen.


 

Warum muss dem Mittelstand endlich geholfen werden?

 

Dieter Bischoff: In den Jahren 1980 bis 2000 hat der Mittelstand in Deutschland 2,9 Millionen Stellen geschaffen. Großunternehmen haben hierzulande im gleichen Zeitraum eine Million Stellen abgebaut. Dennoch hat es Bundeskanzler Gerhard Schröder vorgezogen, die Belange von fünf oder sechs Konzernen in den Vordergrund seiner Wirtschaftspolitik zu stellen. Die Ergebnisse sind hinreichend bekannt: Mit großem Tamtam hat er erst die Holzmann AG gerettet - für zwei Jahre. Dann ist der Bauriese endgültig zusammengebrochen. Im gleichen Zeitraum mussten etwa 50000 Mittelständler Insolvenz anmelden, ohne dass der Kanzler auch nur an einem von ihnen Notiz genommen hätte. Schröder hat in seiner bisherigen Regierungszeit die Interessen von 400.000 mittelständischen Familienbetrieben einfach ignoriert.


 

Sollte die von der Schröder-Regierung durchgepeitschte Steuerreform nicht auch den Mittelstand entlasten?

 

Dieter Bischoff: Richtig, sie sollte es, sie hat es aber nicht. Während die Kapitalgesellschaften durch die Schröder-Regierung mit sofortiger Wirkung entlastet wurden, sollen die so genannten Verbesserungen für den Mittelstand frühestens im Jahr 2005 greifen. Das ist viel zu spät. Wenn es nach der "ruhigen Hand" weitergeht, müssten bis dahin weitere 100 000 Firmen aufgeben. Wir müssen dem Mittelstand so schnell wie möglich helfen.


 

Wie wollen Sie dem Mittelstand helfen?

 

Dieter Bischoff: Wir wollen Personen- und Kapitalgesellschaften steuerlich gleich stellen. Die Bevorzugung der Kapitalgesellschaften muss ein Ende haben.


 

Auf Ihre Initiative hin wurde im Regierungsprogramm 2002/2006 der Union der Einsatz gegen die geplante Verschärfung der internationalen Vergaberichtlinien für Kredite festgeschrieben. Was hat es damit auf sich?

 

Dieter Bischoff: "Das Basel-II-Abkommen soll die Richtlinien für die Vergabe von Krediten neu regeln. Vereinfacht dargestellt soll dafür gesorgt werden, dass die Kreditinstitute zukünftig mehr Eigenkapital vorhalten sollen, je höher das Risiko der Kreditvergabe ist. Nach den derzeit bekannten Details würde der Mittelstand durch eine unangemessene Verteuerung von Krediten gegenüber den heutigen Regelungen erheblich benachteiligt. Wir werden mit allen Kräften gegen diese Pläne kämpfen. Das Ziel der Union ist es, den Zugang zu Fremdfinanzierungen zu erleichtern und den Betrieben höhere Eigenkapitalquoten zu ermöglichen."



Links zum Thema
Mehr zu diesem Thema finden Sie im Regierungsprogramm der Union.

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