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Auszug
aus dem CDU/CSU-Regierungsprogramm 2002/2006 |
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Partnerschaft der Generationen
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Wir leben in einer Zeit, in der sich die Gewichte
der Altersgruppen deutlich verschieben: immer mehr ältere Menschen
und zunehmend weniger junge Leute prägen das Bild unserer Gesellschaft.
CDU und CSU treten dafür ein, dass Alt und Jung in unserem Land
partnerschaftlich miteinander leben. Deshalb werden wir strikt darauf
achten, dass bei den notwendigen Reformen der sozialen Sicherungssysteme
die Belastungen von Älteren und Jüngeren gerecht getragen sein werden.
Jüngere und ältere Menschen können gleichermaßen voneinander lernen;
jede junge Generation baut auf dem Lebenswerk der Älteren auf. Gerade
ältere Menschen verfügen über Erfahrungen und Kompetenzen, auf die
auch in der modernen Welt von heute nicht verzichtet werden kann.Unsere
Demokratie lebt auch von den Anfragen und Ideen, der Beharrlichkeit
und Ungeduld, der Begeisterung und dem persönlichen Einsatz sowie
der Kritik der Jün-geren. CDU und CSU wissen: der weitaus größte
Teil der jungen Generation ist en-gagiert, leistungsfähig und bereit,
Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
Junge Leute frühzeitig beteiligen
Wir treten dafür ein, jungen Leuten schon frühzeitig echte Beteiligungsmöglichkeiten
zu geben, durch die sie an Entscheidungen mitwirken können, von
denen sie heute und morgen betroffen sind. Wir unterstützen deshalb
kommunale Modelle wie Kinder- und Jugendparlamente und sind bereit,
sie zeitgemäß weiterzuentwickeln. Besondere Bedeutung hat auch künftig
das Engagement junger Menschen in den Kirchen, den Parteien, den
Gewerkschaften sowie in Vereinen und Jugendverbänden. Es trägt in
der Gemeinschaft Gleichaltriger zur Entfaltung einer kreativen,
emotional sicheren und sozial kompetenten Persönlichkeit entscheidend
bei. Die plurale Jugendarbeit in verbandlicher oder offener Form
ist unverzichtbar. Der internationale Jugendaustausch leistet nicht
nur einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung, sondern er
bietet jungen Menschen auch ein einmaliges Lernfeld für die globalisierte
Welt. CDU und CSU betrachten es als eine wesentliche Aufgabe ihrer
Politik, alle notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit ältere
Menschen ihre dritte Lebensphase so lange wie möglich eigenverantwortlich
und frei von drückenden wirtschaftlichen Sorgen gestalten können.
Wir treten ein für mehr Lebensqualität im Alter. Dazu gehört vorrangig,
dass altersbezogene Diskriminierungen und Beschränkungen verhindert
und abgebaut werden. Wir werden Wohnstrukturen fördern, die es den
alten Menschen ermöglichen, vielfältige soziale Kontakte zu pflegen.
Wer alt ist, darf nicht einsam sein.
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Sicherheit im Alter
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Die Wahrung der Generationengerechtigkeit ist die
größte sozialpolitische Aufgabe der vor uns liegenden Jahre. Alle
Generationen müssen die Gewissheit haben, dass ihre Altersversorgung
langfristig gesichert ist – auch unter veränderten wirtschaftlichen
und demografischen Gegebenheiten. Alterssicherung braucht Verlässlichkeit.
Sicherheit im Alter hat für CDU und CSU höchste Priorität. Auch
den Jüngeren wollen wir die Chance zu einem angemessenen Lebensstandard
im Alter eröffnen.
Seit etwa 30 Jahren werden in Deutschland weniger Kinder geboren,
als zur langfristigen Erhaltung der Bevölkerungszahl notwendig wäre.
Gleichzeitig nimmt die Lebenserwartung zu. Die Bevölkerung altert.
Nach Prognosen werden im Jahr 2035 auf 100 Erwerbstätige von 20
bis 60 Jahren 80 bis 97 Rentner kommen. Es wird mit einem massiven
Anstieg der Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung und einem
Anstieg des Beitragssatzes auf rund 25 % in 2030 gerechnet, wenn
die Renten-versicherung nicht zukunftsfähig reformiert wird. Wir
müssen angesichts der Ver-schiebungen zwischen den Generationen
darüber nachdenken, wie die Alterssicherung auf ein breites solides
Fundament gestellt werden kann, damit verlässliche Vor-sorge möglich
ist, und dazu die private Vorsorge unterstützen.
Die rot-grüne Rentenreform wird keinen Bestand haben, denn sie ist
auf dem trügeri-schen Fundament unehrlicher Zahlen gegründet. Ein
Beitragssatz von höchstens 22 % ist mit dieser Reform nicht zu halten.
Die voraussichtliche Entwicklung der Be-schäftigung wurde schöngeredet;
Schröder kann sein Versprechen, die Arbeitslosigkeit deutlich zu
senken, nicht einhalten. Mit statistischen Tricks wurde ein Rentenniveau
von 68 % in Aussicht gestellt; tatsächlich wird es bei lediglich
64 % liegen. Entgegen allen Wahlversprechen hat die rot-grüne Regierung
das Rentenniveau abgesenkt. Nur mit einem Griff in die Reservekasse
der Rentenversicherung hat sich die rot-grüne Regierung 2002 an
einer Beitragserhöhung vorbeigemogelt.
Die verfehlte Rentenpolitik führt in einen Generationenkonflikt,
denn die junge Generation muss steigende Beitragsleistungen tragen,
ohne noch auf eine leistungsgerechte Rente hoffen zu können. Wir
werden diese unzureichende Rentenreform erneut auf den Prüfstand
stellen und notwendige Korrekturen durchführen.
Verlässliche Rentenformel
Wir wollen eine für jeden Bürger und Beitragszahler
langfristig planbare Altersvorsorge absichern. Wir werden für eine
ehrliche Rentenreform mit einer verlässlichen Rentenformel und realistischen
Annahmen der künftigen Entwicklung sorgen. Die Folgen der veränderten
Altersstruktur der Bevölkerung müssen von den Beitrags-zahlern,
den Rentnern und vom Staat gemeinsam getragen werden. Willkürlichen
Eingriffen des Staates in die Rentenkasse werden wir einen Riegel
vorschieben. Die Rente muss Alterslohn für Lebensleistung sein und
bleiben.
Das Grundsicherungsgesetz darf nicht in Kraft treten. Wir werden
die drei Säulen der Alterssicherung (gesetzliche Rentenversicherung,
betriebliche Alterssicherung und private Vorsorge) in eine neue
Balance bringen. Die kapitalgedeckten Elemente der betrieblichen
und privaten Vorsorge werden künftig einen höheren Stellenwert erhalten.
Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt tragende Säule der Alterssicherung.
Wir werden die willkürlichen Elemente der jetzigen Rentenformel
bereinigen.
Rot-Grün hat gegen den Rat der Experten den „demografischen Faktor“
im Rentenrecht durch die „Riester-Formel“ ersetzt. In der Rentenversicherung
müssen die Verschie-bungen im Bevölkerungsaufbau aber angemessen
und in nachvollziehbarer, transparenter Form berücksichtigt werden,
um einen massiven Anstieg der Beiträge zu vermeiden und Vertrauen
zu sichern. Ein Rentensystem kann nicht funktionieren, wenn die
Zeit immer kürzer wird, in der Beiträge gezahlt werden. Deshalb
ist eine Bekämpfung der viel zu hohen Arbeitslosigkeit auch unter
dem Gesichtspunkt der Alterssicherung vordringlich. Wir müssen darüber
hinaus erreichen, dass die tatsächliche Lebensarbeitszeit wieder
länger wird.
Ausbildungszeiten verkürzen
Durch eine Verkürzung der Ausbildungszeiten können
junge Leute früher in das Be-rufsleben eintreten. Auch muss sich
das tatsächliche Renteneintrittsalter wieder stärker dem gesetzlichen
Renteneintrittsalter annähern. Daneben werden wir die Anreize zur
Frühverrentung beseitigen.
Wir werden schrittweise die Regelaltersgrenze flexibler gestalten
und den Versicherten Wahlmöglichkeiten eröffnen. Mehr Versicherte
sollen die Chance nutzen können, entsprechend den Abschlägen, die
hinnehmen muss, wer früher in Rente geht, Zuschläge zu erhalten,
weil freiwillig länger gearbeitet wird und Beiträge gezahlt werden.
Die rot-grüne Regierung hat Politik gegen Frauen und Familien gemacht.
Die Kinder-erziehung muss bei der Rente endlich angemessen berücksichtigt
werden. Wir wolllen einen Kinderbonus für jedes Kind einführen,
um die Eltern bei den Sozialbeiträgen zu entlasten. Wir wollen die
frauenfeindliche Reform der Hinterbliebenenrente korrigieren. Die
Wahl zwischen „Rentensplitting“ und „Hinterbliebenenrente“ lehnen
wir ab. Es ist den Eheleuten nicht zuzumuten, im Voraus schätzen
zu müssen, wer als erster stirbt.
Wir wollen auch für die junge Generation die Chance auf eine auskömmliche
Alterssi-cherung eröffnen und deshalb die zusätzliche private und
betriebliche Vorsorge auf breiter Basis stärken. Wir werden die
Rahmenbedingungen dafür wesentlich verbes-sern durch eine nachgelagerte
Besteuerung dieser Vorsorgeaufwendungen und eine weitgehende Flexibilisierung
des Betriebsrentengesetzes. Die staatliche Förderung des privaten
Aufbaus einer Alterssicherung werden wir grundsätzlich entbürokratisieren
und verbessern. Diese Förderung werden wir vor allem auf Familien
mit Kindern und Bezieher niedriger Einkommen konzentrieren. Wir
wollen bürgernahe Verwaltungsstrukturen in der Rentenversicherung.
Deshalb werden wir die Funktion der Landesversicherungsanstalten
stärken.
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